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ROI statt Selbstzweck: So berechnest du, wann sich ein Website-Relaunch wirklich lohnt

  • Autorenbild: Vicinus Media
    Vicinus Media
  • 3. Juni
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 14. Juli

So berechnest du, wann sich ein Website-Relaunch wirklich lohnt

Stell dir vor, du checkst deine Analytics und siehst, dass fast die Hälfte deiner Besucher nach ein paar Sekunden wieder abspringt. Kein Klick, kein Lead, kein Umsatz – einfach weg. In einer Ära, in der digitale Touchpoints oft der erste (und manchmal einzige) Kontakt mit einer Marke sind, entscheidet die User Experience blitzschnell darüber, ob Neugier zu Vertrauen und Vertrauen zu Umsatz wird.


Darum ist ein Website‑Relaunch keine Design‑Spielerei, sondern ein klarer Business‑Case: Jede Euro‑Investition muss sich durch messbaren Mehrwert auszahlen.

Warum der ROI dein Nordstern sein muss

Ein Website-Relaunch ist kein Selbstzweck – er muss sich rechnen. Der Return on Investment (ROI) ist dabei nicht nur eine Finanzkennzahl, sondern ein strategischer Kompass. Er hilft dir, Design- und Entwicklungsentscheidungen faktenbasiert zu priorisieren. Dabei geht es nicht nur darum, ob sich der Relaunch irgendwann "lohnt", sondern wie schnell und in welchem Verhältnis eingesetzte Mittel in konkrete Geschäftserfolge zurückfließen.


Faktenlage: Laut einer Forrester-Studie (2022) steigern Websites mit einer überdurchschnittlichen User Experience (UX) ihre Conversion-Raten um bis zu 400 % im Vergleich zu durchschnittlich gestalteten Seiten. Besonders relevant ist das für B2B- oder hochpreisige Angebote, wo Entscheidungszyklen länger und Vertrauen ausschlaggebend sind. Studien von HubSpot und Nielsen Norman Group bestätigen, dass schon kleine UX-Verbesserungen – wie ein klarer Call-to-Action, intuitive Navigation oder eine optimierte Mobilansicht – direkt messbare Effekte auf Abschlussquoten und Sitzungsdauer haben.


Trotzdem liegt die durchschnittliche Conversion-Rate bei Landing-Pages (laut Unbounce Conversion Benchmark Report) nur bei 6,6 % über alle Branchen hinweg. Das bedeutet: Viele Unternehmen schöpfen das Potenzial ihrer Websites nicht aus – etwa durch unklare Nutzerführung, zu lange Ladezeiten oder fehlenden Social Proof. Ein gut geplanter Relaunch, der gezielt diese Schwachstellen adressiert, wirkt also wie ein Conversion-Multiplikator. Investitionen von 20.000 €–30.000 € können sich – abhängig vom Produkt und Lead-Wert – schon nach wenigen Monaten amortisieren.

Kosten realistisch einordnen – von der Idee bis zur Wartung

Ein professioneller Relaunch-Prozess ist weit mehr als ein „neues Design“. Er ist ein interdisziplinäres Projekt mit klarem Fahrplan – und klaren Kostenstellen. Typischerweise unterteilen sich die Gesamtkosten in folgende Blöcke:

  1. Strategie & Konzeption (10–20 %)Zielgruppendefinition, technische Anforderungen, Funnel-Analyse, Seitenstruktur. Hier wird das Fundament für spätere Effizienz gelegt. Gute Konzeption spart später Zeit in Design und Entwicklung.

  2. Design (15–25 %)UX-/UI-Designs für Desktop & Mobile, Styleguide-Entwicklung, Prototyping. Ein durchdachtes Design reduziert Bounce-Rates und schafft Wiedererkennung.

  3. Technische Entwicklung (30–40 %)Umsetzung im CMS (z. B. Webflow, WordPress, Typo3), Frontend-/Backend-Entwicklung, Schnittstellenanbindung, Testing. Wichtig ist hier eine skalierbare, wartungsfreundliche Codebasis.

  4. Content (10–20 %)Textentwicklung, Bildrecherche, Animationen, SEO-Optimierung. Inhalte entscheiden über Relevanz und Sichtbarkeit. Sie sind kein "Add-on", sondern Kern des Erlebnisses.

  5. SEO & Tracking (5–10 %)Keyword-Mapping, Redirect-Strategie, Pagespeed-Optimierung, Google Analytics 4 / Matomo / Tag Manager Setup. Nur wer misst, kann optimieren – das gilt auch für Relaunches.

  6. Betrieb & Wartung (5–10 %)Hosting, regelmäßige Updates, Support, Backups. Hier zeigt sich, wie zukunftsfähig dein Relaunch langfristig bleibt.


Kostenrahmen für KMU-Projekte:

Basierend auf realen Kundenprojekten bei Agenturen im DACH-Raum liegt der Gesamtaufwand zwischen 18.000 € und 35.000 €, je nach Seitenumfang, Funktionen (z. B. Mehrsprachigkeit, E-Commerce, API-Anbindung) und gewünschter Geschwindigkeit.

Kosten realistisch einordnen – von der Idee bis zur Wartung

Wichtiger Hinweis:

Ein höheres Budget bedeutet nicht automatisch bessere Ergebnisse. Entscheidend ist, ob Strategie und Umsetzung in einem konsistenten Workflow zusammenspielen – mit validierten Hypothesen, datenbasierten Entscheidungen und klarer Priorisierung der Conversion-Ziele.

Der Nutzen jenseits des schönen Scheins

Das Ertrags­potenzial eines Relaunches speist sich aus drei Hauptquellen.

Erstens: mehr Leads und Sales – ein klarer, quantifizierbarer Effekt, wenn etwa die Conversion‑Rate von 2 auf 4 % steigt.

Zweitens: höhere Warenkörbe oder längere Customer Lifetime Values, weil ein durchdachtes Checkout‑ oder Self‑Service‑Erlebnis Up‑ und Cross‑Sells erleichtert. Drittens: Kosten‑ und Risikoreduktion: Automatisierte Redaktions‑Workflows sparen Stunden, während aktuelle Sicherheits­standards DSGVO‑ und Abmahn­risiken minimieren.


Responsive Optimierungen zahlen hier doppelt ein: Nicht mobile‑optimierte Seiten verlieren Nutzer fünfmal schneller, was direkt Conversion‑Verluste nach sich zieht – Bench etwa steigerte seine mobile Conversion nach dem Wechsel zu Responsive Design um 100 %.

Die Formel – simpel, aber konsequent angewandt

Der Return on Investment (ROI) lässt sich als Kennzahl knapp fassen:

ROI (%) = (Nutzen – Kosten) / Kosten × 100

Wichtig ist, dass du im Posten „Nutzen“ ausschließlich messbare Größen verbuchst – also den zusätzlichen Deckungs­beitrag oder die eingesparte Arbeitszeit. Weiche Faktoren wie Markenaufbau oder Recruiting‑Effekte können deine Entscheidung flankieren, sollten aber nie die Grundlage der Rechnung bilden.

Ein Rechenbeispiel aus der Praxis

Nehmen wir einen Mittelständler mit 20 000 Besuchern pro Monat, einer Conversion‑Rate von 2,1 % und einem durchschnittlichen Lead‑Wert von 180 €. Nach dem Relaunch plant das Team, die Conversion auf 4 % zu heben – ein konservatives Ziel, wie die Forrester‑Benchmark zeigt.


Das bedeutet:

  • aktuell rund 420 Leads (7 560 € Umsatz) pro Monat

  • nach Relaunch 800 Leads (18 000 € Umsatz) pro Monat


Der Mehrumsatz innerhalb von zwölf Monaten beläuft sich auf etwa 125 280 €. Bei Projektkosten von 32 000 € ergibt das einen ROI von knapp 292 %. Der Payback ist in weniger als vier Monaten erreicht.

Wann ein Relaunch nicht  die beste Lösung ist

Bleiben die Conversion‑Raten stabil und bremst lediglich die Ladezeit, lohnt oft schon eine Performance‑Optimierung: Seiten, die in einer Sekunde laden, konvertieren dreimal besser als jene, die fünf Sekunden brauchen. Ist hingegen nur der Content veraltet, genügt meist ein gezieltes Content‑Refresh‑ und SEO‑Programm. Und wenn nur einzelne Module visuell altern, lässt sich ein schrittweises Redesign in klar abgegrenzten Sprints umsetzen.

Fazit

Ein Website‑Relaunch ist keine ästhetische Kür, sondern eine betriebswirtschaftliche Pflichtübung, sobald die Kennzahlen den Handlungsbedarf klar belegen. Wer den ROI zum Nordstern erhebt, verwandelt jede Design‑ und Technik‑Entscheidung in eine fundierte Investition – transparent, messbar und skalierbar. Unsere Erfahrung zeigt: Bereits wenige Prozentpunkte mehr Conversion amortisieren die Investition häufig binnen eines Quartals. Lässt du deine Seite jedoch unverändert, obwohl sie offensichtlich Potenzial verschenkt, verlierst du Tag für Tag Umsatz, den sich dein Wettbewerb einsteckt.


Kurz – du hast die Wahl zwischen kontrolliertem Wachstum oder schleichender Erosion. Wenn du wissen möchtest, wie groß dein individueller Hebel ist, sichere dir jetzt dein kostenfreies 30‑Minuten‑Audit bei Vicinus Media. Wir zeigen dir anhand harter Zahlen, ab wann sich der Relaunch für dein Unternehmen rechnet – und wann nicht.



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